Ehrenbürger
Bisher wurden drei Ehrenbürger - jeweils mit einstimmigen Gemeinderatsbeschlüssen - ernannt.
1999: Rainer Abendroth (1925-2009)
Rainer Abendroth wurde Ehrenbürger für sein Engagement zur Heimatgeschichte. Er führte über viele Jahrzehnte die Chronik und verfasste zur 700-Jahrfeier 1990 eine Broschüre zur Geschichte Gräfenrodas. Weiterhin gründete er den Heimatverein. Ihm ist hauptsächlich das heimatgeschichtliche Museum im „Haus Grevenrot“ zu verdanken. Er veröffentlichte mehrere heimatgeschichtliche Schriften. Als langjähriger Musiklehrer in Gräfenroda hat er sich auch um die Pflege des Werkes und des Andenkens von Johann Peter Kellner große Verdienste erworben. So schrieb er ein Buch über den berühmten Kantor, initiierte Ausstellungen und Veranstaltungen zum Gedenken an Johann Peter Kellner.
2002: Katrin Apel
Wie ging das, dass eine junge Frau sich Ehrenbürgerin in der Gemeinde Gräfenroda nennen darf?
Das geht viele Jahre zurück. Als Schulmädchen entdeckte man, dass sie schon sehr frühzeitig konditionelle Fähigkeiten gepaart mit ebensolchen athletischen hatte. So landete sie bei ihren Wintersportbegeisterten Eltern auch in den richtigen Händen, bei ebenso skisportausgerichteten Sportlern. Zunächst Cousine Gabi Meister weiteren Übungsleitern und dann bei deren heutigem Mann Ulrich Schneider. Das Talent von Katrin frühzeitig erkannt hatte der erfahrene Übungsleiter gleich bei der Übernahme der damaligen Trainingsgruppe seiner heutigen Ehefrau. Sie wurde zunächst Schülerin der Kinder und Jugendsportschule (KJS) in Oberhof und bald Spitzenläuferin im Skilanglauf. Nach Nichtnominierung der Deutschen Langlaufdamen zu den Olympischen Spielen 1994 wechselte Katrin ins Lager der Biathlon Damen. Die Mannschaft war zu dieser Zeit noch im Aufbau und die läuferischen Fähigkeiten brachte Katrin zudem schon mit. Ihr Debüt gab sie dann 1995 im Weltcup. Seither startete sie in eine steile Biathlonkariere. Bereits 1996 konnte sie bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Ruhpolding zwei Goldmedaillen im Staffel- und Mannschaftsrennen erringen. In ihrer Karriere konnte Katrin Apel insgesamt zehn WM-Medaillen gewinnen, davon viermal Gold. Auch bei Olympischen Winterspielen war sie erfolgreich, gewann zwei Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille. Nach dem Gewinn der zweiten Olympischen Goldmedaille im Jahr 2002 entschieden die Bürger Gräfenrodas Katrin Apel zur „Ehrenbürgerin“ ihres Heimatortes zu ernennen.
Olympische Winterspiele:
- 1998: 1x Gold (Staffel), 1x Bronze (Sprint)
- 2002: 1x Gold (Staffel)
- 2006: 1x Silber (Staffel)
Weltmeisterschaften:
- 1996: 2x Gold (Staffel, Mannschaft)
- 1997: 1x Gold (Staffel)
- 1999: 1x Gold (Staffel)
- 2000: 2x Silber (Sprint, Staffel)
- 2001: 1x Silber (Staffel)
- 2004: 1x Silber (Massenstart), 1x Bronze (Staffel)
- 2005: 1x Silber (Staffel
2005: Peter Harder
Peter Harder wurde Ehrenbürger für die gelungene, international anerkannte Rekonstruktion der Kellner-Weise-Orgel in der St. Laurentiuskirche und die Pflege des Werkes von Johann Peter Kellner.
Peter Harder wurde 1962 in Schwerin geboren, studierte von 1979-1984 Kirchenmusik in Greifswald und kam 1997 als Kantor nach Gräfenroda. Er begann 1998 mit der Planung der Rekonstruktion der Kellner-Weise-Orgel. Die Ausführung erfolgte 2000-2005 durch die Firma des Orgelbauers Joachim Stade aus Waltershausen. Peter Harder hat nicht nur durch Studien von Akten und die Erforschung des Umfeldes ideell die Rekonstruktion vorbereitet sondern auch durch vielfältige Initiativen (Werbung von Sponsoren, Fördergeldern, Gründung eines Orgelfördervereins, Konzerte, CD-Aufnahmen u. A.) beigetragen, dass die Finanzierung von ca. 350000 € aufgebracht werden konnte. Zum 300. Geburtstag von Johann Peter Kellner 2005 wurde die Orgel mit einem Festgottesdienst und einem Konzert von Prof. Edmund Kooiman eingeweiht.